Placebo im Interview - Teil 2
19. November 2013

Placebo im Interview - Teil 2

Nachdem im ersten Teil des Interviews Placebo-Frontmann Brian Molko viel zur Entstehung des neuen Albums berichtet hat, verrät er uns im zweiten Teil unter anderem sein aktuelles Lieblingsalbum und erzählt uns von außergewöhnlichen Konzert- und Live-Erfahrung aus der langen Bandgeschichte.

 

Dabei kam unter anderem raus, dass Brian die Nervosität am Anfang der Karriere schnell mal auf den Magen schlug: „In der ersten Zeit musste ich mich oft übergeben, bevor das Konzert anfing. Zum Glück habe ich meine Nerven mittlerweile etwas besser unter Kontrolle, so dass das nicht mehr passiert.“ Aufgeregt ist er aber immer noch vor jedem Auftritt, was wohl auch daran liegt, dass die Songs von Placebo sehr persönlich sind.

 

Darauf, die neuen Songs von „Loud Like Love“ endlich live in Deutschland spielen zu können, freut sich Brian besonders: „Wir haben 1996 in Deutschland in sehr kleinen Clubs angefangen und teilweise vor nicht mehr als 15 Leuten gespielt. Über die Jahre wurde das Publikum zum Glück etwas größer!!“ Darüber freut sich Brian natürlich sehr: „Ich bin einfach sehr dankbar, dass die Leute immer noch zu uns halten und zu unseren Konzerten kommen.“

 

Und die Fans kommen natürlich besonders gerne, wenn das Konzert an einem außergewöhnlichen Ort stattfindet. „Wir haben vor ein paar Jahren als eine der ersten Bands überhaupt vor dem Angkor Wat Tempel in Kambodscha gespielt. Das war eine sehr besondere Nacht.“ Am 26. November spielen Placebo dann im UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen. Das ehemalige Steinkohlebergwerk ist natürlich ein ganz anderer Ort, aber Brian hofft auf ein vergleichbares, umwerfendes Erlebnis.

 

Der verrückteste Ort, an dem Placebo jemals ein Konzert gespielt haben, war auf dem Gipfel einer italienischen Skipiste. Gute Erinnerungen daran hat Brian allerdings nicht: „Das war ein totales Desaster. Es war sehr stürmisch, wodurch es fast unmöglich war, dorthin zu kommen. Es regnete auf der Bühne und die Temperaturen waren unter null Grad.“ Dadurch waren dann sogar die Gesundheit und das Leben der Band, ihres Teams und der Fans bedroht. „Unser Tontechniker brach sich fast ein Bein und die wenigen Zuschauer, die es dorthin geschafft hatten, froren bitterlich und waren völlig durchnässt. Wir dachten, wir bekommen Stromschläge, weil wir in Pfützen standen und fast ausrutschten. Als wir dann wieder dort weg wollten, wäre der Bus fast noch von der Straße abgekommen.“ Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert und Brian kann jetzt mit einem Lächeln zurückblicken.

Als Musiker ist man ständig unterwegs und es kann sehr schwierig sein währenddessen mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. Brian Molko nutzt alle mobilen Geräte, die man gerade so haben kann, um mit seinen Liebsten zu kommunizieren: „Laptop, Tablet und Smartphone sind immer in meiner Nähe.“ Er hat auch eine Lieblings-App, die ihm auf den vielen Touren das Leben sehr erleichtert: „Ich bin total schlecht darin, Postkarten zu verschicken, wenn ich unterwegs bin. Manchmal kann man auch ganz einfach keine finden, also nutze ich Touchnote.“ Mit der App kann man Fotos vom Smartphone als echte Postkarte mit persönlichem Text in die ganze Welt verschicken.

 

Unterwegs läuft bei Brian natürlich auch ständig der MP3-Player. Momentan vor allem sein aktuelles Lieblingsalbum „Antiphone“ von Midlake. „Ich finde, sie sind mit einem tollen neuen Album zurückgekommen. Ein großartig grooviger und interessanter Sound. Je öfter ich es höre, umso besser gefällt es mir.“ Während andere schnell abschalten, wenn ihnen das Album nicht auf Anhieb gefällt, geht es Brian da ganz anders: „Ich mag es, wenn man ein Album öfter hören muss, um die volle Blüte zu erkennen. Ich mag auch den Gedanken, dass es bei „Loud Like Love“ genauso ist.“

 

Überzeugt euch selbst und hört via Spotify in das neue Album rein!