21. März 2013

Telekom Street Gigs in Berlin – Max Herre & Freunde nahmen 500 Fans mit auf HipHop-Zeitreise

Für den ersten Telekom Street Gig in diesem Jahr wurde die Hauptstadt zum Schauplatz erkoren und alle Berliner durften sich auf einen wortgewaltigen Abend mit Max Herre & Freunde freuen. Mit dem Umspannwerk Kreuzberg fiel die Wahl auf eine Location, die passend zum Abend sowohl edel, aber mit seinen Backsteinmauern auch rau in der Optik ist. Früher lief hier die Stromversorgung der Stadt zusammen, doch gestern waren es Max Herre & Freunde, die alle Anwesenden mit massig Live-Energie versorgten.

 

Atmosphärisch eingeleuchtet, füllte sich die Generatorenhalle im Umspannwerk pünktlich zum Einlass um 19:30 Uhr. Die Gewinner strömten förmlich durch die Gänge, die zunächst ins Erdgeschoss, und dann vorbei an einem echten Springbrunnen über eine große Treppe in die Halle führten. Diese war um 20:30 Uhr bereits mehr als gut gefüllt. Stagetime für Support-Act Megaloh. In Szenekreisen gilt der junge Wortakrobat als einer der beste Rapper Deutschlands. Megaloh hatte sichtlich Spaß daran, diese Vorschusslorbeeren mit einer entsprechenden Live-Show zu unterstreichen. Ganz klassisch mit nur einem DJ im Rücken feuerte Megaloh Zeile um Zeile mit chirurgischer Präzision auf den Beat. Ein Highlight war der Song „Dr. Cooper (Ich weiß)“, bei dem Megaloh die Zuschauer zu einem Sample der Deutschrap-Größe Stieber Twins lauthals zum Mitsingen brachte.

 

Nach kurzer Umbaupause wurde dann die Spannung in der Generatorenhalle greifbar, verstärkt durch ein durch die Boxen dröhnendes Intro. „Hallo Welt!, hallo Deutschland“, Max und Band standen im Bühnenlicht und versetzten die Menschenmasse sofort in Bewegung. Kaum ein anderer Künstler wirkt so entspannt, und gleichzeitig so entschlossen wie Max Herre. Zentrum und damit Herzstück des Bühnenbildes war die komplett aufgebaute Holzhütte, die auf dem Cover von „Hallo Welt!“ zu sehen ist. Hier hat sich nicht nur der DJ eingerichtet, sondern hier ist auch Platz für Freunde, die während der Show vorbeischauen. Und schon kam der Erste. Max bat um Aufmerksamkeit: „Berlin, welcome my man Patrice!“. Der Soul- und Reggae-Star stimmte mit Max den Song „Freedom Time“ an, und man sah der Performance der beiden an, dass sich hier nicht nur Freunde auf der Bühne, sondern auch Freunde im echten Leben treffen. Es ertönten die hypnotischen Klavierklänge von „Esperanto“ und das Publikum fühlte sich sofort in die goldenen Zeiten der Freundeskreis-Ära in den 90ern zurückversetzt. Dementsprechend laut wurde es im Saal. Glückliche Gesichter, nickende Köpfe.

 

Mit Grace stand ein weiteres Talent aus dem Kreis Max Herre & Freunde auf der Bühne. Mit Soul und Eleganz übernahm sie die weiblichen Gesangsparts des Abends, so auch den Refrain von „Esperanto“. Schlag auf Schlag stand auch schon der nächste Freund in der DJ-Hütte. „Reimemonster“ Afrob forderte Berlin auf, mal ein bisschen Lärm zu machen. Mit „Erste Liebe“ folgte die groovende Liebeserklärung an die gemeinsame Stuttgarter Heimat. Das Konzept machte Max und dem Publikum gleichermaßen Spaß. Die Show fühlte sich an wie eine gute Party, bei der es immer wieder an der Tür klingelt und der nächste beste Kumpel vor der Tür steht. Für den Oldschool-Track „Rap ist“ kamen gleich mehrere Freunde zur Verstärkung. Gemeinsam mit Afrob und Megaloh feierte Max mit jeder Strophe die Kunst der Sprechmusik. Die ersten Töne von A.N.N.A. erklangen und spätestens jetzt kochte der Saal. Jeder kannte den Text, jeder sang mit.

 

Nach so viel Bandsound folgte eine kurze und packende Soloeinlage von Patrice. Nur mit Akustik-Gitarre und seiner ausdrucksstarken Stimme bewaffnet, fesselte er für drei Minuten das Publikum auf eine ruhige Art. Was dann kam, war ein Showdown mit reichlich Hits. Mit „Fliegen“ und „Wolke 7“ folgten die Singles aus dem Nummer-1-Album „Hallo Welt!“. Mit „Tabula Rasa“ und „Der Vorhang fällt“ setzten Max Herre & Freunde dann zum ganz großen Finale an. Doch das Publikum wollte mehr. Afrob und Max waren einverstanden und gaben eine Version des Rap-Duetts „Reimemonster“ zum Besten. Die Party war auf dem Höhepunkt angekommen. Mit dem Klassiker „You are so beautiful“ bedankten sich Max & Freunde bei den wahrscheinlich besten Partygästen, die man sich nur wünschen kann: dem Street Gigs-Publikum.